BAUMSCHNITTUNTERWEISUNG 2008

Wie Bäume und Sträucher den richtigen Winterschnitt erhalten, war Thema am 2. Februar 2008, den der OGV für seine Mitglieder und Gäste angeboten hat. Im Garten „Bäckerei Bauer“, Am Waschbuckel, vermittelte Andreas Siegele von der Obstberatungsstelle Stuttgart, 45 Teilnehmern das dafür nötige Grundwissen in Theorie und Praxis.

Allgemeines

Samstag, 2. Februar 2008 – 13:00 Uhr
Treffpunkt: Ev. Kirche, Korntaler Str. 2
Garten: Bäckerei Bauer, Am Waschbuckel
Leitung: Andreas Siegele, Obstberater, Stuttgart

Garten Bauer

Vergreiste Apfelbäume, deren Stämme und Äste noch gesund und nicht zu alt (trocken) sind, können durch einen Verjüngungsschnitt zur Triebbelebung wieder angeregt werden. Für bestmögliche Wachstumsbedingungen der Bäume sorgt der regelmäßige Winterschnitt.

Faustregel: Der Baum sollte so geschnitten werden, dass alle Blätter Licht bekommen. Oben spitz und unten ausladend (Trapezform erzielen).

Für den Baum ist es besser, wenn ganze Astpartien herausgenommen werden und es versteht sich von selbst, dass an den Sägestellen keine Zapfen stehen bleiben. Man schneidet grundsätzlich auf Astring. Schnittstellen, welche größer als ein Zwei-Euro-Stück sind, werden mit einem Wundverschlussmittel sorgfältig bestrichen. Geschnitten kann während des gesamten Winters. Es sollte aber nicht kälter als minus fünf Grad Celsius sein. Auch sollte man sich um die Stammpflege kümmern. An Obstbäumen werden die losen Rindenteile sowie Moos abgekratzt. So entfernt man Schädlinge, welche sich unter den Rindenschuppen vermehren. Eine Triebbelebung wurde auch bei einem jungen Süßkirschbaum angeregt. Zum Abschluss der Schnittunterweisung im Garten „BB“ lud das Ehepaar Bauer die Teilnehmer zu frischen Brezel und einem Selbstgebrannten ein.

Garten Birkenstock

Dann wechselten wir in den gegenüberliegenden „geerisgarten“ – Mitglied Birkenstock. Dort trafen wir auf Sauerkirschbäume. Dass diese Bäume in einigen Monaten Sauerkirschen tragen sollen, ist schwer vorstellbar. Optimal sei es, so Andreas Siegele, nach der Ernte Kirschbäume zu schneiden. Abgetragene und ältere Triebe sollen vorsichtig entfernt und durch das Schneiden bzw. Reißen zum Neuaustrieb angeregt werden.

Danach wurden Beerensträucher verjüngt. Auch Johannis- und Stachel- sowie Jostabeersträucher, die mehrere Jahre ohne Schnitt bleiben, altern rasch. Die Folge sind kurze Trauben und kleine Beeren. Soweit braucht es aber nicht zu kommen, wenn regelmäßig jedes Jahr nach der Ernte oder im Herbst durch Auslichten verjüngend eingegriffen wird. Man entfernt dann jeweils einige der ältesten Bodenzweige, die man an ihrer Stärke und an der dunklen Farbe erkennt sowie alle schwachen Bodentriebe. Durch den Auslichtungsschnitt bilden sich zahlreiche kräftige Jungtriebe, die mit Blüten und Blattknospen besetzt sind. Mit dem Schnitt muss eine gute Düngung erfolgen; Komposterde ist von Vorteil. Als Alternative zu Jostabeeren hat uns Andreas Siegele eine „Schwarze Johannisbeere“ (Ometa!) empfohlen.

Ende der Schnittunterweisung ca. 15:40 Uhr.